Lawinenhundeführer Mario Reis mit Suchhund Titus

Lawinen- , Flächen- und Trümmersuchhunde

Flächensuchhunde

Der Hund sucht das ihm vorgegebene Gebiet nach menschlichem Geruch ab. Sollte der Hund bei der Suche auf einen Menschen treffen der liegt, sitzt oder hängt, bellt dieser so lange, ohne die Person zu verlassen, bis sein Hundeführer bei ihm ist.

 

Lawinenhunde

Der Lawinenhund kommt wie der Name schon sagt bei Lawinenabgängen zum Einsatz. Diese werden immer zuerst mit medizinischem Personal zum Lawinenkegel geflogen. Jeder Hundeführer in der Vorarlberger Bergrettung hat einen Hubschrauberlandeplatz in der Nähe seines Wohnortes. Obwohl jeder Lawinenkegel stark zusammen gepresst ist, sind immer noch Poren und kleine Löcher vorhanden, durch die der Geruch des Lawinenopfers an die Oberfläche steigen kann.?Diesen Geruch sucht der Hund und versucht das Opfer auszugraben.

 

Trümmersuchhund

Diese Hunde kommen bei Erdbeben, Explosionen oder sonstigen Verschüttungen zum Einsatz. Sie müssen eine verschüttete Person vollkommen selbständig auf einem Trümmerkegel durch Bellen oder auch durch Scharren anzeigen. Der Hundeführer steht am Rande des Trümmerhaufens, weil ein Betreten meistens zu gefährlich ist. Hat der Hund eine Person angezeigt, muss ein zweiter Hund die Anzeige bestätigen, erst dann beginnen die Bergetruppen mit ihrer Arbeit.

 

Trainingsaufwand für Fläche-, Lawinen- und Trümmerhunde

  • Training pro Woche mit der Staffel
  • Jedes Jahr 1 Woche Lawinentraining Faschina
  • Spezialtrainings (SARUV, Trümmer)
  • Im Sommer Flächensuchtraining
  • Übungen
  • Seminare

Mantrailing

Mantrailing ist die Suche nach einer bestimmten Person anhand eines Geruchs-Stoffes. Dabei wird der Hund an einer Stelle angesetzt, wo man vermutet bzw. weiß, dass die Person dort zuletzt gewesen ist, so dass der Hund den Trail von dort aus verfolgen kann.

 

Wie funktioniert das?

Beim Trailen spielen Bodenverletzungen eine untergeordnete Rolle, weil der Hund sich an den Geruchspartikeln orientiert, welche jedes Säugetier und jeder Mensch ständig abstoßen. Daher kann ein Trail auch über Asphalt, Beton etc. führen, ohne dass es für den Hund ein ernstes Problem wäre. Die Geruchspartikel sind übrigens – wie auch der Fingerabdruck – für jeden Menschen einzigartig, d.h. jeder Mensch riecht anders. Daher kann der Hund eine bestimmte Person und deren Weg eindeutig bestimmen und verfolgen – sogar durch Krankenhäuser und belebte Fußgängerzonen hindurch.

 

Mantrailer wozu?

  • Sei es nur um zu bestätigen, dass die Person überhaupt nicht dort gewesen ist
  • Um zu zeigen, dass die Spur bei einer Bushaltestelle, Bahnhof oder Taxistand aufhört
  • Um in einem großen Wandergebiet die Richtung der abgängigen Person anzuzeigen
  • Um die betreffende Person bis in unmittelbare Nähe zu verfolgen, so dass diese von anderen Suchteams gefunden werden kann
  • Und natürlich um die gesuchte Person selbst zu finden

Mantrailer können also auf verschiedene Weise dazu beitragen, mehr Informationen über den Verbleib von vermissten Personen zu erhalten, auch wenn die Personen nicht selber gefunden werden.

 

Trainingsaufwand für Mantrailer

  • Es werden monatlich neue Trainingspläne für alle Mantrailer erstellt
  • 3 x Training pro Woche
  • Mindestens 2 Seminare über 2 Tage pro Jahr
  • Übungen, Informationsabende mit verschiedenen Ortsstellen und Organisationen
  • Prüfungen
  • Analysieren des Trainings bzw. der Einsätze mittels Aufzeichnungen oder wiederholtes laufen des vorangegangenen Trails

Allgemeines

Alle Hunde sind bis an ihr Lebensende voll in die Familie der Hundeführer integriert. Alle Hundeführer suchen sich ihren Hund selbst aus. Das Training mit dem Hund beginnt in einem Alter von 8 – 12 Wochen. Der Hund sollte eine gute Portion Spieltrieb mitbringen, Lust auf Leckerli haben, nicht zu klein oder zu groß sein. Auch die Länge der Nase sollte passen.